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Geschichte

Die Sicherheit von Druckgeräten wird seit jeher als nationale Aufgabe wahrgenommen. Im Laufe der Jahre haben sich weltweit zwei Normensysteme etabliert. Wo lässt sich die SELO Lizenz einordnen?

Ende des 18. Jahrhunderts, mit Erfindung der Dampfmaschine, kam es immer wieder zu Unfällen mit Todesfolge.

Herausragend waren besorgniserregende Entwicklungen mit Todesfolge insbesondere in den europäischen und US-amerikanischen Industriezentren.

Das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts, Anfang des 20. Jahrhunderts waren traurige Höhepunkte. Das führte zu einem Umdenken der sicherheitstechnischen Anforderungen besonders in Europa und in den USA. In der Folge setzen sich zwei sicherheitstechnische Ansätze im Welthandel immer mehr durch.

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In Europa kam es zur unabhängig in jedem Staat zur Gründung von Überwachungsorganisationen. Beispielsweise in Deutschland wurde 1852 der erste Technische Überwachungsverein (TÜV) gegründet. Deren Regelwerke wurden dann de facto zum nationalen Stand der Technik in den jeweiligen Ländern - jedoch wurden die Regelwerke oftmals nicht in nationales Recht umgewandelt.

In den USA ging man andere Wege. Zunächst entwickelten sich unabhängig voneinander in den einzelnen Staaten Regelungen, sogenannte "Rules". Diese waren nicht verpflichtend und variierten landesweit stark.

Hier tat sich insbesondere der Bundesstaat Massachusetts (MA) hervor. Nach einem schweren Unfall in Boston wurden die Grundlagen für den Boiler & Pressure Vessel Code (BPVC) durch die American Society of Mechanical Engineers (ASME) gelegt. Dieser Code wurde dann nationales Recht und damit für alle Druckgerätehersteller im Bundesstaat MA verpflichtend. Seitdem ging die Anzahl der schweren Unfälle im Bundestaat MA kontinuierlich zurück.

Mit Fortschreiten der Industrialisierung wurden unterschiedliche nationale Regelungen immer mehr zum Handelshemmnis.

Das führte in den USA dazu, das entsprechenden ASME Codes von immer mehr Bundesstaaten übernommen und in nationales Recht umgewandelt wurden.

In Europa ging man andere Wege. Um dem innergemeinschaftlichen Handel eine solide Grundlage zu schaffen, glichen die Druckbehälterrichtlinien (Pressure Equipment Directive (PED) und Transportable Pressure Equipment Directive (TPED) ) die nationalen Regelwerke an.

Beide Sicherheitskonzepte (ASME Codes und PED/TPED) gewannen weltweit immer mehr an Einfluss und entwickelten sich zum Stand der Technik.

Am 11.12.2001 wurde China das 142. Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO). Um der WTO beitreten zu können, müssen deren Bewerber Handelshemmnisse offenlegen und die Technical Barriers to Trade (TBT) passieren.

Dabei wurde insbesondere die Lizenzierungsbestimmungen "Regulation of Import Boiler and Pressure Vessel Safety Quality Licensing System" vom 29. Sept. 1993 beanstandet, welches ein zu großes Handelshemmnis für Hersteller außerhalb Chinas darstellt.

Übergangsweise konnten bis zum 31.12.2003 Wärmeerzeuger und Druckbehälter nach China exportiert werden, ohne dass es weiterer Prüfungen oder Lizenzen bedurfte. Mindestvoraussetzungen waren, dass Wärmeerzeuger oder Druckbehälter entweder nach amerikanischen ASME Codes oder europäischen Richtlinien (PED/TPED) hergestellt wurden. Zumindest wurde es geduldet.

Seit dem 01.01.2004 gilt die SELO Lizenz, so wie wir sie heute kennen.